Pariser Vorortvertäge

 Die Pariser Vorortverträge fassen die fünf Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg zusammen, welche die Siegermächte mit den Mittelmächten schlossen. Die Verträge wurden einseitig von den Siegermächten aufgesetzt und lieferten die Grundlage für den Zweiten Weltkrieg.


Europa vor dem 1.Weltkrieg

Die Verlierermächte waren das Deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn, Bulgarien und das Osmanische Reich. Folgende Verträge wurden abgeschlossen:
  • Vertrag von Versailles mit dem Deutschen Reich am 28. Juni 1919
  • Vertrag von Saint-Germain mit Österreich am 10. September 1919
  • Vertrag von Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien am 27. November 1919
  • Vertrag von Trianon mit Ungarn am 4. Juni 1920
  • Vertrag von Sevres (Lausanne) mit dem Osmanischen Reich am 10. August 1920 (1923)
Europa nach dem 1.Weltkrieg

Die einzelnen Verträge:

Vertrag von Versailles:
Durch den Vertrag wurde das Deutsche Kaiserreich zu einer Republik und der Kaiser Wilhelm II. musste ins Exil. Deutschland verlor den Großteil seiner Erzvorkommen, 14% seines Staatgebietes, seine Kolonien und ca.10% seiner Bevölkerung. Die größte Last stellten allerdings die immensen Reperationszahlungen dar. Sie trieben die Wirtschaft in den Abgrund und kurbelte die Inflation an. Mit dem Börsencrash von 1929 in New York implotierte die Wirtschaft entgültig. Der Vertrag wurde vom Deutschen Volk von Anfang an als ungerecht angesehen und brachte den Rechtsnationalen Parteien viele Anhänger. Er wurde als Versailler Schandrieden bezeichnet und ermöglichte es der NSDAP große Bevölkerungsteile für sich zu gewinnen.

Deutschlands Gebietsverluste nach den 1. Weltkrieg

Vertrag von Saint-Germain:
Der Vertrag von Saint-Germain regelte zusammen mit dem Vertrag von Trianon die Auflösung des Kaiserreichs Österreich-Ungarns. Der Vertrag von Saint-Germain regelt dabei die österreichische Reichshälfte.
  • Böhmen und Mähren gingen an die neu gegründete Tschechoslowakei
  • Galizien  ging an Polen
  • Dalmatien und ein Teil der Untersteiermark ging an das neu gegründete Jugoslawien. 
  • Südtirol und Istrien gingen an Italien 
  • Österreich bekam einen Teil Westungarns (Burgenland)
Es wurden die Grenzen möglichst nach Nationalität gezogen, weshalb der Vielvölkerstaat besonders hart getroffen wurde. Besonders schlimm waren die Verluste der deutschsprachigen Gebiete wie Südtrirol, Untersteiermark und das Sudetenland. Viele sahen das neue Deutschösterreich nicht als überlebensfähig und wollten deswegen nach dem 1. Weltkrieg zu Deutschland gehören. Dies untersagte der Vertrag allerdings in Form eines ausdrücklichen Anschlussverbots an Deutschland.

Die Folgen des Vertrags von Saint-Germain und Trianon

Vertrag von Trianon:
Der Vertrag von Trianon wurde mit der ungarischen Reichshälfte Österreich-Ungarns geschlossen. Er beinhaltete den Kriegsschuldparagraph, sowie Rüstungsbeschränkungen. Deutsch - Westungarn wurde an Österreich abgetreten. Gebiete von Böhmen und Mähren bildeten nun die neue Tschechoslowakei, und südlich Gebiete den SHS - Staat. Man schätzt, dass nach dem Vertrag ca. 3 Millionen Magyaren unter fremder Herrschaft, vor allem in der Tschechoslowakei und Rumänien lebten.  

Vertrag von Sevres (Lausanne) mit dem osmanischen Reich:
Der Vertrag von Sevres wurde zwar geschlossen, allerdings aufgrund des Untergangs des Reichs nie ratifiziert. Deswegen wurde im Juli 1923 der Vertrag von Lausanne mit der Türkei geschlossen. Er stellte eine Besserung im Vergleich mit dem Vertrag von Sevres dar. 
Vertrag von Sevres

Vertrag von Lausanne


Vertrag von Neuilly-Sur-Seine mit Bulgarien:
Bulgarien verlor einige Gebiete an den SHS - Staat und an Griechenland, und damit den Zugang zur Ägäis. Die Armee wurde beschränkt und Reparationszahlungen in der Höhe von 400 Mio. Dollar wurden festgelegt. 

Vertrag von Neuilly-Sur-Seine




Bilderverzeichnis: 
Bulgarien: Von Map_of_Bulgaria_after_Treaty_of_Neuilly-sur-Seinе-en.svg: Ikonactthis file: Furfur - Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet: Map of Bulgaria after Treaty of Neuilly-sur-Seinе-en.svgData:OpenStreetmap, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37042300



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